Die Verbandsliga Handballer des VfL Kirchheim setzen ihre Pleitenserie fort und kommen beim Tabellenführer TV Reichenbach am späten Sonntagnachmittag mit 17:41 böse unter die Räder. Bereits von Beginn an war zu erkennen das die „Weiß-Blauen“ in der aktuellen Zusammenstellung und Verfassung nicht den Hauch einer Chance gegen ein Spitzenteam wie den TVR haben. Allerdings war der Klassenunterschied dennoch erschreckend und besorgniserregend.

Für eine Niederlage mit über 20 Toren unterschied muss man in der jüngeren Geschichte des VfL schon einige Jahre zurückblicken um ähnliches zu finden. Doch in dieser Zeit ist dies leider keine Überraschung, zu groß die Hypothek der Abgänge und er Langzeitverletzen. Hinzu kommt noch der schmerzliche Ausfall von Martin Rudolph, der nach seiner Coronaerkrankung noch nicht einsatzfähig ist. Als ob dies noch nicht genug ist, viel kurz vor Spielbeginn mit Peter Sadowski ein weiterer Leistungsträger krankheitsbedingt aus. Die Voraussetzungen waren also schon vor Anpfiff alles andere als vielversprechend. Die ersten Minuten konnte die „Tecksieben“ noch mithalten und legte sogar bis zum 2:1 durch Robin Habermeier vor. Doch nach fünf Minuten konnte der TVR durch Yannik Heetel mit 3:2 das erste mal in Führung gehen. Von nun hatten die Kirchheimer nicht mehr viel entgegenzusetzen. Über 8:4 und 12:4 zog der Tabellenführer nach gut einer viertel Stunde bereits vorentscheidend davon und ließ keinen Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen. Die Mannschaft um Trainer Dominik Merkle hatte dem nur wenig entgegenzusetzen. Gegen die VfL Abwehr hatten die Reichenbacher kaum Mühe zum Torerfolg zu kommen, die Angriffe der Hausherren dauerten meist nur wenige Sekunden. In der eigenen Offensive hatte man ebenfalls kaum Durchschlagskraft um zum eigenen Torerfolg zu gelangen. Bis zum Pausenpfiff vergrößerte sich der Rückstand mit 18:8 bereits auf zehn Treffer. In der Kabine appellierte Trainer Merkle an seine Spieler sich zu wehren und mit erhobenem Kopf die Partie zu beenden. Doch mit Wiederanpfiff trat genau das Gegenteil ein. Die Mannschaft schien sich seinem Schicksal nun endgültig zu ergeben. Mit einem 7:0 Lauf schraubten die Gastgeber das Ergebnis auf 25:8 weiter in die Höhe. Der VfL lief einem echten Debakel entgegen. Jedoch ließ man jedes Aufbäumen vermissen und konnte dem Spitzenreiter weiterhin nichts entgegensetzen. Während der TVR munter Konter um Konter versenkte brachte die „Tecksieben“ im Angriff kaum etwas gefährliches zustande. Kaum Bewegung und Torgefahr war von den Spielern um Kapitän Robin Habermeier zu erkennen. Beim 11:31 in der 46. Spielminute waren es erstmals 20 Treffer Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten. Als dann die Schlusssirene ertönte war ein krachendes 17:41 auf der Anzeigetafel abzulesen. Was genau die Gründe für die Leistungen der letzten Wochen sind, wird nur schwer zu beantworten sein. Jedoch ist momentan klar das der VfL in dieser Konstellation nur schwer Konkurrenzfähig in dieser Liga ist. Die vielen Abgänge vor Saisonbeginn und wohl auch insgesamt die Transferpolitik der letzten Jahre sind wohl der größte Grund für die aktuelle Misere. Große Zuversicht auf Besserung herrscht momentan eher weniger, vor allem wenn man bedenkt das am kommenden Samstag mit dem TV Steinheim das nächste Schwergewicht in der Walter-Jacob-Halle aufschlägt. Momentan gilt es wohl nur die letzten beiden Spiele der Hinrunde einigermaßen unbeschadet zu überstehen um dann in die Winterpause zu gehen und Energie für eine schwierige Rückrunde zu sammeln. Jm

VfL: Lorenz, Kruschina, Kornmann(1), Burkhardt(1), Merkle; Habermeier(4), Gotthardy(3), Mikolaj(2/2), Schenk(2), Schwarzbauer(3), Engelking, Heilemann(1), Real

TVR: Haase(4), Schaupp, Heetel(11/5), Dannenmann(3), Glatzel(4), Breuning, Lustig(1), Tonn(1), Stammhammer(2), Roos(3), Bühler(4), Mäntele(5), Pussert(3), Bauer

Schiedsrichter: Nikolas Rupp, Tobias Glöggler (beide SC Lehr)