Am späten Sonntagnachmittag treten die VfL Handballer zum schweren Auswärtsspiel beim Tabellenführer TV Reichenbach an. Um 17 Uhr geht es in der Brühlhalle gegen eine Mannschaft die bisher nur einen Verlustpunkt hinnehmen musste, sonst meist souverän ihre Spiele gewann. In der momentanen Verfassung gibt es allerdings weitaus dankbarere Aufgaben für Trainer Dominik Merkle und seine Mannschaft.
Nach der mehr als enttäuschenden Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen den bis dato punktlosen Tabellenletzten TSV Alfdorf/Lorch, steht der VfL mehr oder weniger mit dem Rücken zur Wand. Mit 6:12 Punkten auf dem Konto rückt das Tabellenende nun für die Kirchheimer immer näher. Zudem bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen für Youngster Paul Rauner. Der Rückraumspieler landete nach seinem erfolgreichen Torwurf am vergangenen Spieltag unglücklich und bekam nun die niederschmetternde Diagnose, Kreuzbandriss. Somit rückt das Spielfeld für die nächsten Monate erst einmal in weite Ferne. Damit hat der VfL seinen dritten Langzeitverletzten auf dem Zettel. Bei dem sowieso schon dünnen Kader eine schier nicht zu schließende Lücke. Zudem scheint auch Martin Rudolph nach seiner Coronaerkrankung immer noch nicht einsatzfähig zu sein. Dadurch wird die „Tecksieben“ erneut stark ersatzgeschwächt antreten müssen. Auch in den Trainingseinheiten fehlten einige Spieler auf Grund von Krankheit und Verletzungen. Somit war eine Fokussierte Spielvorbereitung nicht unbedingt möglich. Doch allen Widrigkeiten zum Trotze richtete Trainer Merkle eine klare Massage eine seine Mannschaft: “Wir fahren zu jedem Spiel um zu gewinnen“. Das es schon immer kein Zuckerschlecken war in Reichenbach anzutreten sollte allerdings jedem Akteur bewusst sein. Vor allem in der bisherigen Spielzeit scheint der TVR unbezwingbar zu sein. Lediglich beim Auftritt in Hegensberg ließ die Mannschaft von Trainer Jochen Masching den einzigen Punkt liegen. Auch der imposante 38:27 Sieg am vergangenen Wochenende beim Vizemeister TV Steinheim war ein deutliches Ausrufezeichen und unterstrichen die eigenen Ambitionen. Die Filstäler agieren mit dem druckvollen Rückraum Tonn, Stammhammer und Glatzel geführt von Spielmacher Dani Roos. Mit Yannick Heetel agiert zudem ein Toptorschütze auf der linken Außenposition. Auch in Sachen Tempo sollten die „Blauhemden“ auf der Hut sein. Alles in allem kommt auf die Mannschaft von Kapitän Robin Habermeier enorm viel Arbeit zu. Erstes Ziel der „Blauhemden“ muss es also sein eine stabile Abwehr zu stellen um sich dort Selbstvertrauen für den Angriff zu holen. Alle voran müssen allerdings die leichten Fehler im Spielaufbau abgestellt werden, denn diese werden von so einem Gegner gnadenlos bestraft. Insgesamt muss deutlich mehr Druck in der Offensive ausgeübt werden. Momentan spricht recht wenig für einen Punktgewinn an der Fils, doch wer vorher schon den Kopf in den Sand steckt hat schon verloren. Deshalb wird der VfL alles in die Waagschale werfen um den Gegner so lange wie möglich zu ärgern, mit etwas Glück springt vielleicht sogar eine Überraschung beim Favoriten heraus. Jm
Lorenz, Kruschina, Habermeier, Sadowski, Heilemann, Schenk, Schwarzbauer, Mikolaj, Real, Gotthardy, Burkhardt